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Fünf Gründe für Chinas A-Aktien

Perspektiven 2021
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Publiziert am 11.10.2021 MESZ

 

Wir schenken den neusten Nachrichten oftmals mehr Aufmerksamkeit als längst bekannten, wichtigen Trends. Bei Anlageentscheidungen ist es nicht anders. Dieses psychologische Phänomen beschreibt der Nobelpreisgewinner Daniel Kahnemann in seinem Bestseller «Schnelles Denken, langsames Denken» als «Recency Bias». Wenn Sie sich dessen bewusst sind, können Sie temporärere Kursrückgänge ausnutzen und sich langfristig günstig positionieren.

China ist eine der Regionen, in der ein starker langfristiger Investment Case besteht, wobei die Ereignisse in jüngster Zeit – man denke an die Handelsstreitigkeiten mit den USA und neue regulatorische Vorgaben – die Aufmerksamkeit von Medien und Anlegern bestimmen. Im Folgenden möchten wir Ihnen fünf wichtige Gründe erläutern, warum China zahlreiche überzeugende Anlagechancen bietet:

  

  • 1. China als wirtschaftliche Supermacht und Wachstumsmotor der Weltwirtschaft

    Laut der Weltbank repräsentiert der Aufschwung Chinas historisch gesehen das schnellste anhaltende Wachstum einer grossen Volkswirtschaft in der Geschichte. China ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Erde und stellt mit 1.4 Milliarden Menschen rund 18% der Weltbevölkerung. Seit das Land 1978 begann, sich zu öffnen und seine Wirtschaft zu reformieren, beträgt das BIP-Wachstum pro Jahr durchschnittlich 10%. Mehr als 800 Millionen Menschen wurden aus der Armut befreit. Auch nach einer jüngsten Abschwächung liegt Chinas geschätztes zukünftiges Wirtschaftswachstum immer noch bei 6 bis 7%, was verglichen mit den meisten Ländern im Bereich der mittleren Einkommen immer noch hoch ist. Andere grosse Volkswirtschaften übertrifft China beim Wachstum etwa um das Doppelte. Daher erwartet der IWF, dass China in den nächsten fünf Jahren mehr als 20% zum Gesamt- Wachstum der Weltwirtschaft beitragen wird.

    Interessanterweise war China laut einer Studie des Ökonomen Angus Maddison mit einem Anteil von 32.9% am globalen BIP bereits 1820 die grösste Volkswirtschaft der Erde. interne Unruhen, ineffektive Politik, Kriege im In- und Ausland und Naturkatastrophen sorgten für einen wesentlichen Rückgang des Anteils Chinas am globalen BIP an der Kaufkraftparität (KKP) gemessen.

    Quellen:
    https://sgp.fas.org/crs/row/RL33534.pdf
    https://www.worldbank.org/en/country/china/overview

  • 2. Von der «Werkbank der Welt» zum Innovationsführer

    Seit der Öffnung des Landes 1978 hat sich China zum weltweit führenden internationalen Handelsmacht für Produktionsgüter und zum zweitgrössten Händler von Dienstleistungen (Quelle: WIPO) entwickelt und ist damit zum globalen Exportchampion aufgestiegen. Wirtschaftsreformen und die Öffnung für Handel und Investitionen machten China zu einer wichtigen Handelsmacht. Chinas Exporte kletterten in den letzten zwei Jahrzehnten in US-Dollar jährlich um 17%. Insgesamt stiegen die chinesischen Warenexporte von 14 Milliarden USD im Jahr 1979 auf 2.59 Billionen USD im Jahr 2018. Das ist ein Anstieg um das 185-Fache. Die Warenimporte stiegen von 18 Milliarden USD auf 2.1 Billionen USD um das 116.6-Fache. Der Wert der chinesischen Fertigungsindustrie auf Basis der Bruttowertschöpfung war 2016 um 49.2% höher als in den USA.

    https://www.everycrsreport.com/reports/RL33534.html#_Toc12530868

    Doch die Erfolgsgeschichte dauert weiter an, denn Chinas nächste Transformation ist bereits in vollem Gange. Der Dienstleistungssektor hat das verarbeitende Gewerbe bereits als bedeutendster Wirtschaftsfaktor überholt und leistet nun den grössten Beitrag zum BIP-Wachstum. Daneben hat China sein Profil von der «Werkbank der Welt» hin zu einem Innovationsführer mit starkem Fokus auf neuen Technologien weiterentwickelt. China und seine Unternehmen sind führend in Zukunftsbranchen wie E-Commerce, künstliche Intelligenz, Fintech, Hochgeschwindigkeitszügen, erneuerbaren Energien, Elektroautos, 5G, Blockchain und Solarenergie. Außerdem ist China 2020 bereits zum zweiten Mal in Folge weltweit das Land mit den meisten neu angemeldeten Patenten. Es konnte dabei seinen Vorsprung gegenüber der zweitplatzierten USA sogar noch weiter ausbauen. Den von China angemeldeten 68.720 Patenten stehen auf US-Seite nur 59.230 gegenüber. Auch das die Steigerung der Anzahl von Patenten lag in China mit 16.1% gegenüber dem Vorjahr wesentlich höher als in den USA mit 3%. Somit ist zu vermuten, dass China den Vorsprung sogar weiter rapide ausbauen wird. Chinas Ausgaben für Forschung und Entwicklung machen insgesamt jetzt schon etwa 20 Prozent der weltweiten Gesamtausgaben aus. Wer in China investiert, erhält damit Zugang zu vielen Technologieführern, die die Welt der Zukunft prägen werden.

    Quelle: https://www.cnbc.com

    Wie war das möglich? Mehrere Faktoren begünstigen diesen Trend: Mit seinen 1.4 Milliarden Einwohnern verfügt China über einen riesigen Binnenmarkt, der aufstrebenden Technologieunternehmen ausreichend Möglichkeiten bietet, um eine kritische Grösse zu erreichen. Die chinesische Regierung ist fest entschlossen, die Wachstumsmotoren des Landes zu unterstützen und verfügt über Möglichkeiten zur aktiven Förderung der Industriepolitik und Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen. Darüber hinaus eröffnen globale Projekte wie das Projekt «Neue Seidenstrasse» Chancen, um Marktanteile in Asien und der Region EMEA zu gewinnen. Unserer Meinung nach bietet dieses Umfeld innovativen Vorreitern beste Entwicklungsmöglichkeiten.

    Quellen:
    https://www.reuters.com/article/us-un-patents-idUSKCN2AU0TM
    https://www.cigionline.org/articles/what-do-chinas-high-patent-numbers-really-mean/#:~:text=China%20has%20led%20the%20world,total%20patent%20applications%20that%20year

  • 3. Zwei Säulen anhaltenden Wachstums: Die Wirtschaft mit «zwei Kreisläufen»

    Seit China seine Wirtschaft 1978 für das Ausland geöffnet hat, ist das Land sehr erfolgreich bei der Förderung seiner Exportwirtschaft als wesentlichem Wachstumstreiber. Diese Strategie erwies sich bisher als überaus erfolgreich, gleichzeitig hat sie China den mit dem internationalen Handel verbundenen Risiken ausgesetzt. Hier setzt China`s neue Strategie der «zwei Kreisläufe» an: Sie legt den Fokus nun stärker auf den Binnenmarkt, den «internen Kreislauf», um von einer zunehmend schwächelnden Weltwirtschaft und der Aussenpolitik anderer Länder weniger abhängig zu sein. Dazu hat China vor kurzem seinen 14. Fünfjahresplan mit gezielten Investitionen zur Förderung des Binnenwachstums eingeleitet, der darauf abzielt, den Konsum zu steigern, um so die wirtschaftliche Entwicklung Chinas zu unterstützen.

    Hintergrund der Strategie der «zwei Kreisläufe» ist der seit langem bestehende Wunsch Chinas nach mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Dazu soll der 1.4 Milliarden Verbraucher starke Binnenmarkt zum wesentlich Wachstumsfaktor ausgebaut werden, bei einer stetigen Zunahme des Anteils einer vermögens- und konsumstarken Mittelschicht an der Gesamtbevölkerung. Seit 2006 ist die Mittelschicht in China um durchschnittlich 60 Millionen Menschen pro Jahr gewachsen. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl Italiens. Noch nie zuvor hat sich der Anteil der Mittelschicht in einem Land so rasant entwickelt wie derzeit in China. Laut jüngsten Prognosen werden im Jahr 2027 etwa 1.2 Milliarden Chinesen zur Mittelschicht gehören, was einem Viertel der Weltbevölkerung entspricht. Dies könnte das Vertrauen der Anleger in Chinas wirtschaftliche Stärke und Fähigkeit zur Beibehaltung des Wachstumskurses durch eine wirtschaftliche Neuausrichtung weiter stärken.

    https://www.mckinsey.com/~/media/mckinsey/featured%20insights/china/china%20still%20the%20worlds%20growth%20engine%20after%20covid%2019/mckinsey%20china%20consumer%20report%202021.pdf

  • 4. Steigende Nachfrage nach chinesischen Aktien steht bevor

    Ein wichtiger Indikator für erwartete Wertsteigerungen sind Faktoren, die das zukünftige Verhältnis von Angebot und Nachfrage für ein Anlagesegment antizipieren können. In diesem Sinne dürften folgende Zahlen Anleger hellhörig machen: 2020 lag der Anteil Chinas am globalen BIP bei etwa 18%, während sein Anteil an der globalen Aktienkapitalisierung nur etwa 12% betrug, selbst vor dem Rückgang in 2021. Angesichts der erheblichen Wachstumschancen in China deutet dies nicht darauf hin, dass der chinesische Aktienmarkt relativ gesehen hoch bewertet ist. Darüber hinaus scheinen Aktien in den Portfolios chinesischer Haushalte im Vergleich zu Industriestaaten unterrepräsentiert (8% ggü. 25% in den USA). Auch in den Portfolios ausländischer Anleger sind chinesische Titel untergewichtet; gemeinsam halten sie nur 3% des breiteren chinesischen Marktes. Diese auffällig niedrigen Werte dürften sich längerfristig einem aus globaler Sicht normaleren Niveau annähern.
    Weitere Nachfrage könnte durch indexorientierte Anlagestrategien entstehen: Der Aufnahmefaktor von MSCI für chinesische Aktien könnte von derzeit 20% auf 100% im Jahr 2026 steigen*. Dies allein könnte zu Zuflüssen von 240 Milliarden USD führen und die Aktiennachfrage erheblich steigen lassen. Betrachtet man diese Faktoren gemeinsam, so scheinen die Aussichten für eine steigende Nachfrage nach chinesischen Aktien recht vielversprechend zu sein.

  • 5. Positionen in chinesischen A-Aktien können Portfoliorisiken ausbalancieren

    Viele Anleger betrachten chinesische A-Aktien noch immer als relativ risikoreichen Teil ihres Gesamtportfolios. Als Baustein eines gut diversifizierten Portfolios können sie jedoch das Gesamtrisiko sogar verringern. Dank der geringen Korrelation der chinesischen A-Aktien mit den internationalen Aktienmärkten und der hohen Renditestreuung eignet sich die Anlageklasse bestens zur Diversifizierung des Portfolios, ohne die Durchschnittsrendite dabei zu verwässern. Darüber hinaus umfasst das Universum chinesischer A-Aktien viele Branchen und einzelne Unternehmen und bietet somit auf Branchenebene bessere Diversifizierungsmöglichkeiten als die in Hongkong kotierten Aktien. Das chinesische A-Universum bietet sogar Zugang zu einzigartigen Sektoren.

  

China fährt Achterbahn

2021 zeigen sich chinesische Aktien bislang recht volatil aufgrund einer Reihe von überraschenden Marktereignissen. Das Auf und ab erinnerte bisweilen an eine Achterbahnfahrt. Zweifellos müssen die langfristigen Auswirkungen dieser Ereignisse im Auge behalten werden, die langfristigen Anlagechancen für China bestehen jedoch weiterhin. China ist eine Wirtschaftsmacht mit steigendem Konsum, führend im verarbeitenden Gewerbe, mit wachsendem Einfluss weltweit und innovativen Vorreitern bei neuen Technologien. Daneben sind chinesische Aktien in den Portfolios von Anlegern in In- wie Ausland unterrepräsentiert. Rückblickend betrachtet sind solche Phasen der Marktvolatilität oftmals ein günstiger Moment, um langfristige Positionen aufzubauen. Vergessen Sie nicht: Man steigt immer in die Achterbahn ein, wenn sie –nach einer steilen Abfahrt von ganz oben – am Boden angekommen ist.

  

«Der Markt chinesischer A-Aktien ist auf Sektor- wie Unternehmensebene breit aufgestellt und bietet unzählige Chancen für Stockpicker. Mithilfe unseres regelbasierten Ansatzes versuchen wir, diese Chancen systematisch zu identifizieren.»

Roger Merz
Head of mtx Portfolio Management

 
 

  

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