Nachhaltig investiert: Batterie-Recycling für grünere E-Mobilität
Publiziert am 24.12.2020 MEZ
Der Markt für Elektroautos hat ein entscheidendes Manko: Tonnen explosiver, umweltschädlicher Batterien. Eine nachhaltige Lösung kommt aus Skandinavien
Voraussichtlich 90 Prozent des Weltmarktes für Lithium-Ionen-Batterien gehen bis 2025 auf das Konto von Elektro- und Hybridautos. Doch was geschieht mit den Millionen verbrauchter Batterien, wenn diese Autos ihr Lebensende erreicht haben?
Eine Reportage über neuste Investitionen ins Autobatterie-Recycling, die eine nachhaltige Wende vom fossilen Verbrennungsmotor zum umweltfreundlicheren Elektroantrieb antreiben.
Von Alex Lee,
britischer Wissenschaftsjournalist und ständiger freier Mitarbeiter von Wired UK. Seine Reportage veröffentlichen wir hier als Teil unserer Publishing Partnership mit Wired UK.
Batterien mögen für die Umwelt weitaus besser sein als fossile Brennstoffe, aber sie hinterlassen immer noch einen beträchtlich grossen CO2-Fussabdruck. Erst wenn man dieses Problem löst, kann die grüne Revolution wirklich halten, was sie verspricht.Es wird geschätzt, dass der Abbau und die Veredelung von Rohstoffen 30 Prozent der Treibhausgasemissionen einer Batterie verursachen.
In Västerås, einer kleinen Stadt in Mittelschweden, befindet sich eine experimentelle Anlage für das Recycling von Batterien. Die Firma Northvolt hat sich hier zum Ziel gesetzt, die Rohstoffe aus einer verbrauchten Batterie zurückzugewinnen und sie für neue Energiespeicher wiederzuverwenden. Gegründet wurde Northvolt 2016 von zwei ehemaligen Tesla-Managern. Gelingt ihnen der Durchbruch beim Batterie-Recycling, wäre das – sofern er skalierbar ist – ein Meilenstein bei der Bewältigung der Klimakrise. Die Anlage ist seit Mitte 2020 aktiv und produziert bereits funktionierende Test-Batterien.
In 5 Schritten zum Recycling-Erfolg
Gewinnmargen «powered by recycling»
Der Druck, den China von sauberen, grüneren Rivalen in Europa und anderswo erfährt, könnte die Batterie-Fertigungsketten verändern. Paul Anderson, Co-Autor einer wissenschaftlichen «Nature»-Studie, prognostiziert, dass bald jede Batteriefabrik in Nachbarschaft eines Recyclingwerks steht – unabhängig davon, ob die Batteriefabrik selbst ein Recyclingwerk baut oder eine Handelspartnerschaft mit einer nahegelegenen Anlage eingeht. Und der Grund dafür müsste noch nicht einmal der CO2-Fussabdruck sein. «Es wird mehr oder weniger automatisch geschehen, was auch immer die Betreiber für ökologische Ziele haben», sagt er. «Es geht um die Gewinnmargen der Hersteller. Es ist sinnvoll, Produktionsschrott oder mangelhafte Zellen, die durch die Qualitätskontrolle fallen, wiederaufzuarbeiten.»
Bis zum Jahr 2030 hofft Northvolt, dass 50 Prozent der Rohstoffe, die es für die Herstellung seiner Batterien benötigt, aus Recyclingmaterial stammen werden. Bis dahin peilt Northvolt einen Anteil von 25 Prozent des europäischen Marktes an. «Wir picken nicht die Rosinen aus dem Keks, wie wir in Schweden sagen», sagt Nehrenheim. «Und wir sprechen nicht nur von CO2-Emissionen oder vom Recycling von Kobalt. Es geht darum, sicherzustellen, dass künftig jeder weiss, was er kauft, und welchen Einfluss die erneuerbaren Energien auf die gesamte Lieferkette haben.»
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