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Fallende Aktien – eine Chance für Anleger?

Publiziert am 05.03.2025 MEZ

Wenn die Kurse an den Börsen fallen, dürften viele Anleger über eine Investition in Aktien nachdenken. Die Hoffnung: Eine baldige Erholung und damit eine attraktive Rendite. Doch genau so besteht auch das Risiko ins fallende Messer zu greifen, zumal die Aktien auch weiter fallen können. Wie also unterscheidet man Kandidaten mit Turnaround-Potenzial von solchen, die sich in absehbarer Zeit nicht erholen werden? Hier setzen Recovery-Strategien an: Sie konzentrieren sich auf Unternehmen, die temporäre Rückschläge erlitten haben, aber durch gezielte Massnahmen und strategische Anpassungen eine nachhaltige Wende schaffen können. Doch welche Kriterien sind für einen erfolgreichen Turnaround entscheidend?

 

Wie erkennt man Turnaround-Kandidaten?

Häufig wird angenommen, dass Aktien, deren Kurs gefallen ist, eine attraktive Anlagemöglichkeit darstellen dürften. Diese Sichtweise kann jedoch trügerisch sein, denn nicht jedes Unternehmen, dessen Aktienkurs gefallen ist, gelingt die Trendwende und verspricht auch zukünftige Gewinne. An dieser Stelle gewinnen die so genannten Turnaround-Kriterien an Bedeutung. Sie können als Instrument dienen, um aussichtsreiche Aktien von jenen zu unterscheiden, die langfristige Herausforderungen aufweisen:

  • Strukturelle Veränderung: Unternehmen, die erkennbare Effizienzsteigerungspotenziale aufweisen und eine klare strategische Neuausrichtung verfolgen und den Turnaround schaffen können.
  • Managementtransformation: Ein Wechsel in der Unternehmensführung könnte tiefgreifende strategische Veränderungen mit sich bringen und das Unternehmen in eine neue, positive Richtung lenken.
  • Anpassungsfähigkeit: In einem sich ständig verändernden makroökonomischen Umfeld kann Flexibilität ein entscheidender Faktor sein. Unternehmen, die sich schnell an neue Bedingungen anpassen können, sind in der Regel besser positioniert, um langfristig erfolgreich zu sein.

 

«The Great Netflix Correction»: Ein Turnaround am Beispiel von Netflix

Nach einer langen Phase stetigen Wachstums geriet Netflix unter Druck. Zunehmende Marktsättigung, steigende Konkurrenz und verändertes Nutzerverhalten führten im Jahr 2022 zu einem sinkenden Aktienkurs. Um sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen, setzte das Unternehmen auf gezielte strategische Massnahmen und konnte sich so wieder stabilisieren und auf den Wachstumspfad zurückkehren.

Ein wichtiger Schritt war der Managementwechsel im Jahr 2023. Die neue Leitung setzte auf eine Strategie, die sich auf neue Einnahmequellen, Kundenbindung und Inhaltsstrategie konzentrierte. Gleichzeitig investierte Netflix in technologische Entwicklungen wie Personalisierung des Angebots und künstliche Intelligenz, um das Nutzererlebnis weiter zu verbessern.

Eine zentrale Rolle spielte auch die internationale Expansion. Mit regionalen Inhalten und flexiblen Preisstrategien konnten neue Märkte erschlossen und die Abonnentenzahlen gesteigert werden. Investitionen in Eigenproduktionen stärkten die Marktposition von Netflix zusätzlich. Darüber hinaus führte das Unternehmen 2022 werbefinanzierte Abonnements ein, um neue Einnahmequellen zu generieren.

Die Analyse unserer Expertinnen und Experten am Beispiel von Netflix zeigt, wie gezielte strategische Anpassungen und Innovationen einen Turnaround ermöglichen können.

 

Recovery-Strategien: Risiken abwägen

Recovery-Strategien setzen auf Unternehmen, die strategische Massnahmen zur Wiederherstellung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ergreifen und damit Anlagepotenziale bieten. Unternehmen mit strukturellen Schwierigkeiten werden bei der Auswahl von Recovery Strategien konsequent ausgeschlossen. Allerdings ist ein Turnaround auch dann nicht immer garantiert: Während einige Kandidaten den Turnaround gar nicht schaffen, könnten andere Unternehmen zunächst weiter an Wert verlieren, bevor ihnen die Trendwende gelingt.

Um das Anlagerisiko zu minimieren und Fehlinvestitionen zu vermeiden, ist eine sorgfältige und fundierte Analyse unverzichtbar. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Unternehmen eine nachhaltige Strategie verfolgen, die das Potenzial hat, das Wachstum langfristig wiederherzustellen.

Das Vontobel Research-Team für Schweizer Aktien

Als international tätiges Investmenthaus mit Schweizer Wurzeln kennen wir die Schweizer Anlagelandschaft wie nur wenige. Diesen Anspruch untermauern wir seit Jahren mit zahlreichen Anlagelösungen und Expertenteams, darunter unser hauseigenes Research-Team für Schweizer Aktien. Wussten Sie zum Beispiel, dass unsere Analysten direkt mit den Unternehmen sprechen und enge Beziehungen auf Management-Stufe halten? Darüber hinaus kombinieren wir fundierte Research-Ansätze mit individuellen Bewertungsmodellen, um zu unseren Empfehlungen und Kurszielen zu gelangen.

Fazit

Für mittelfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können Strategien, die sich auf gefallene Aktien mit Turnaround-Potenzial konzentrieren, eine attraktive Anlagemöglichkeit sein. Entscheidend sind eine sorgfältige Titelauswahl auf Basis fundierter Expertenanalysen und unter genauer Abwägung von Chancen und Risiken.

Wenn Sie mehr über mögliche Anlagestrategien im «Recovery-Kontext» erfahren möchten, kontaktieren Sie unsere Expertinnen und Experten für ein unverbindliches Gespräch.

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Publiziert am 05.03.2025 MEZ

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