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Vermögen & Vorsorge

Schweizer KMU und ihre Nachfolgeplanung: Tipps vom Finanzplaner

Publiziert am 08.03.2024 MEZ

Die Grenzen zwischen Geschäftlichem und Privatem sind bei Unternehmensbesitzern oft fliessend. Der Wert des eigenen Unternehmens macht vielfach einen wesentlichen Teil des privaten Vermögens aus. Unternehmerische Entwicklungen wirken sich entsprechend auf die persönlichen Finanzen und die Altersvorsorge aus. Eine professionelle Nachfolgeplanung balanciert diese Abhängigkeiten frühzeitig aus. So gelingt es, dass Sie zweimal einen Mehrwert weitergeben: Ihrem Nachfolger im Unternehmen und sich selbst in der Altersvorsorge.

 

Sind Sie bereit, für Ihr Unternehmen das nächste Kapitel aufzuschlagen?

«Was ist gut für die Firma? Was ist gut für mich?» Die zwei Perspektiven lassen sich in der Praxis nicht immer scharf trennen. Trotzdem ist es essenziell, dass sie sich bei jeder Entscheidung bewusst machen, in welcher Rolle Sie diese fällen – ob als Unternehmer oder als Privatperson (mehr dazu in unserem Fokusbeitrag). Weil dieser Prozess alles andere als einfach ist, haben wir uns darauf spezialisiert, Unternehmerfamilien ganzheitlich zu beraten – von der Unternehmensvorsorge bis zur Nachfolgeplanung.

 

 

Der Faktor «Zeit» bei der Nachfolgeplanung im Unternehmen

Ein Inhaberwechsel kann im Unternehmen und auch bei Ihnen privat so einige Veränderungen in Gang setzen. Wie macht man eine Firma für einen Verkauf fit, der weder Sie noch Ihren Nachfolger steuerlich respektive finanziell belastet? Sollen vermeidbare Nachteile aus dem Weg geräumt werden, muss die Nachfolgeplanung als dynamischer Prozess gehandhabt werden. Je früher Sie beginnen, desto grösser die Flexibilität.

 

 

Checkliste mit sieben Punkten für Unternehmer

  • Die Rechtsform: Eine Umstrukturierung von einer Einzelfirma zu einer AG oder GmbH bietet Vorteile. Doch sie benötigt Zeit. Gerade im steuerlichen Bereich müssen unter anderem – vor einem Verkauf – Sperrfristen eingehalten werden.
  • Die Bilanz: Finanzielle Mittel im Unternehmen, die für den Betrieb nicht erforderlich sind, machen die Bilanz unnötig schwer. Zu diesen Mitteln zählen etwa Liegenschaften, Beteiligungen oder eine Überliquidität. Sie können den Verkauf erschweren und sollten frühzeitig vor einem Verkauf «bereinigt» werden. Frühzeitig bedeutet auch, dass Steueroptimierungen möglich sind.
  • Der Preis: Das eigene Unternehmen ist eine Herzensangelegenheit. Nicht immer lässt sich sein ideeller Wert mit Geld beziffern. Doch auch ein objektiv «richtiger Wert» für ein Unternehmen gibt es nicht. Zu vielfältig sind die Faktoren, die den Unternehmenswert beeinflussen: die Branche, das aktuelle Marktumfeld, die Finanzmärkte, das Unternehmen als solches und die Nachfolgerlösung, um nur einige zu nennen. Bei einer familieninternen Übergabe oder einer Lösung mit bestehenden Mitarbeitenden kann der Preis tiefer ausfallen als bei einer externen Lösung. So oder so liefert eine marktübliche Unternehmensbewertung eine gute Grundlage für die Preisverhandlung.
  • Die Altersvorsorge: Wie sieht Ihre finanzielle Situation ganzheitlich aus – also unter Einbezug Ihrer Vorsorgegelder? Streben Sie einen möglichst hohen Erlös aus dem Verkauf Ihres Unternehmens an, um Ihr Vorsorgevermögen und damit Ihre finanzielle Situation nach der Pensionierung zu verbessern?
  • Die Steuern: Mit welchen Steuern müssen Sie selber direkt und indirekt rechnen? Welche Steuern fallen im Unternehmen und für Ihre Nachfolgerin beziehungsweise Ihren Nachfolger an? Wer keinen Zeitdruck hat, kann die Steuerfolgen eines Verkaufs optimieren – zum Beispiel, indem die Bilanz (siehe oben) rechtzeitig verschlankt wird.
  • Der Zeitpunkt: Eine geeignete Nachfolgerin oder ein Nachfolger findet sich nicht von heute auf morgen. Bis wann wollen Sie sich spätestens aus dem Unternehmen zurückziehen? Und aus welchem Umfeld soll er oder sie kommen, aus der Familie, aus dem Kreis der Mitarbeitenden oder von extern?
  • Die Übergangsfrist: Teilen Sie und Ihr Nachfolger die Einschätzung, dass Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist als durch noch mehr Erfahrung? Dann möchten Sie vermutlich die ersten Monate oder Jahre noch im Unternehmen bleiben und beratend zur Seite stehen.

Bei all diesen Punkten schaffen Sie verlässliche Fakten für die Entscheidungsfindung, wenn Sie frühzeitig die jeweiligen Fachpersonen beiziehen. Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu unseren Finanzplanern, Steuerexperten oder Nachlassplanern.

APROPOS

Nachfolgeplanungen Schweiz in Zahlen

 

  • 2022 waren 93'009 im Handelsregister eingetragene Unternehmen auf der Suche nach einer Nachfolgeperson.
  • Rund 45 Prozent der Unternehmen werden im Kreis der Familie übertragen, 30 Prozent an Mitarbeitende und rund 25 Prozent an firmenexterne Personen.
  • Die Chance, weiterzubestehen, beträgt bei übernommenen Firmen rund 95 Prozent, bei Neugründungen hingegen nur rund 50 Prozent.

Quelle: KMU-Portal SECO

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Publiziert am 08.03.2024 MEZ

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