5 Tipps für den Einkauf in die Pensionskasse
Ursprünglich veröffentlicht am 09.06.2020 Lesezeit: 3 Minute(n)
Der folgende Inhalt richtet sich an Privatpersonen mit Steuerdomizil Schweiz.
Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse gelten als attraktive Option, um Steuern zu sparen. Aber es gibt auch Einschränkungen und Risiken, die man besser vorgängig klären sollte.
Ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse (PK) bedeutet, dass man seine 2. Säule mit zusätzlichen Einzahlungen erhöht, um eine sogenannte Beitragslücke zu schliessen.
Eine Beitragslücke kann zum Beispiel nach einer Lohnerhöhung entstehen: Der neue, höhere Lohn spiegelt sich nicht vollständig in der PK wider, denn das tiefere Einkommen aus den Vorjahren fällt im Durchschnitt stärker ins Gewicht. Diese Beitragslücke lässt sich zum Glück ausgleichen, sofern die finanziellen Verhältnisse dies erlauben.
Doch wie sinnvoll ist der freiwillige Einkauf, wenn man alle Faktoren berücksichtigt: von den Steuern über die Renditen bis zu den Pensionskassenleistungen? Auch kantonale Sonderregeln sind in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor.
Soll ich mich in die Pensionskasse einkaufen?
Dieser Fünf-Punkte-Check hilft Ihnen zu beurteilen, ob ein Einkauf in die Pensionskasse sinnvoll ist:
1. Auswirkungen auf die PK-Leistungen
Wirkt sich der einbezahlte Betrag auch positiv auf Ihre Pensionskassenleistungen aus? Wichtig ist hier, dass Ihre Sparziele und Risikoüberlegungen von der gewählten Vorsorgelösung nicht untergraben werden.
Was geschieht mit dem freiwillig einbezahlten PK-Betrag, wenn Sie versterben oder Versicherungsleistungen beanspruchen müssen, zum Beispiel aufgrund einer Invalidität? Berücksichtigt Ihre Pensionskasse den zusätzlich einbezahlten Betrag oder erbringt sie ihre Leistungen nur auf Basis des versicherten Lohns?
2. Schutz vor Sanierungsmassnahmen
Wie steht es um den Deckungsgrad Ihrer Pensionskasse? Liegt dieser deutlich unter 100 Prozent, so könnte eine Sanierung erforderlich werden. Diese Kosten hätten insbesondere berufstätige Versicherte zu tragen; bei ihnen wird dann zum Beispiel der Umwandlungssatz, die Verzinsung oder auch beides reduziert.
3. Rendite nach Steuern
Der freiwillige Einkauf in die Pensionskasse kann eine rentable Geldanlage sein. An erster Stelle werden oft die steuerlichen Vorteile genannt. Aber grade bei den Steuervorteilen existieren je nach Kanton grosse Unterschiede. Um auf kantonale Regelungen einzugehen, lohnt sich zum Beispiel ein individueller Einzahlungsplan, der den Einkauf gestaffelt angeht (siehe Tipp 5).
So oder so ist es wichtig, die Rendite nach Steuern gemeinsam mit einer Expertin oder einem Experten vorausschauend zu berechnen.
4. Sperrfrist für Kapitalbezug
Wer freiwillige Einzahlungen in die 2. Säule leistet, kann frühestens drei Jahre nach dem Einkauf wieder ohne Einschränkungen auf das einbezahlte Geld zugreifen. Ansonsten wären die eingesparten Steuern nachzuzahlen. Das wird zum Beispiel dann relevant, wenn Sie Pensionskassen-Kapital für einen Hauskauf beziehen möchten. Zwar existieren Ausnahmen zu dieser Regelung, diese müssen aber von Fall zu Fall geprüft werden.
5. Gestaffelter PK-Einkauf
Dieser Punkt ist besonders wichtig für Personen, die grössere finanzielle Möglichkeiten haben: Es macht nicht immer Sinn, den maximalen Einkauf in einem Mal zu tätigen. Je nach Kanton lohnt es sich, gestaffelt einzuzahlen. So können Sie die Steuervorteile weiter optimieren. Ein individueller Einzahlungsplan ist in diesem Fall ein bewährtes Hilfsmittel.
Wann ist beim Einkauf Vorsicht geboten?
Der Hauskauf, ein Umzug, eine Scheidung: Gewisse Entscheidungen im Leben schlagen auch in der Altersvorsorge ein neues Kapitel auf. Damit der Einkauf in die Pensionskasse nicht mit anderen Zielen in Konflikt gerät, sollten Sie in diesen vier Situationen möglichst vorausplanen:
GUT ZU WISSEN
Wie gross ist mein maximales Einkaufspotenzial?
Nicht in allen Fällen sind die Angaben auf dem Vorsorgeausweis Ihrer Pensionskasse verbindlich. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie bereits Vorsorgeguthaben in anderen Gefässen angespart haben: sei es in Freizügigkeitsstiftungen, in der Basisvorsorge oder in der grossen Säule 3a. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihre Situations gesamtheitlich zu optimieren.
Steuerersparnis 2022 – Schweizer Städte im Vergleich
Das Beispiel unten zeigt, wie viel Steuern Sie sparen können, wenn Sie sich mit CHF 50’000 in die 2. Säule einkaufen.
2022 | ZÜRICH | BERN | BASEL | ST. GALLEN |
LAUSANNE |
Erwerbseinkommen |
200’000 |
||||
Einkauf 2. Säule |
50’000 |
||||
Steuerbares Einkommen |
150’000 |
||||
Steuerbelastung ohne PK-Einkauf |
43’946 |
56’856 |
59’040 |
51’671 |
48’537 |
Steuerersparnis mit PK-Einkauf |
17’452 |
20’261 |
18’245 |
19’320 |
18’230 |
Steuerbelastung mit PK-Einkauf |
26’484 |
36’595 |
40’795 |
32’351 |
30’307 |
Beträge in CHF. Berechnungsbasis für den Einkauf in die Pensionskasse: verheiratetes Ehepaar mit zwei Kindern, römisch-katholisch, keine Berücksichtigung des Vermögens. Die pro Stadt berechnete Steuer beziehungsweise Steuerersparnis enthält alle Steuerarten (Bundes-, Kantons- und Gemeindesteuern).
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