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Hypothek amortisieren? Zur Tragbarkeit von Immobilien
Publiziert am 07.03.2024 MEZ
Als Besitzer einer selbstbewohnten Immobilie stellt sich irgendwann die Frage: Kann ich mir die Hypothek langfristig leisten? Also auch nach der Pensionierung und ohne Erwerbseinkommen? Nachfolgend erläutern wir Ihnen hilfreiche Richtwerte, um die optimale Hypothekarhöhe zu ermitteln.
Wie weit soll ich meine Hypothek amortisieren?
Rückt die Pensionierung näher, verändert sich einiges im Leben – auch finanziell. In der Regel ist das neue Einkommen aus AHV und Pensionskasse rund 30 bis 40 Prozent tiefer als der vorherige Lohn. Heisst das nun, dass Sie den Gürtel entsprechend enger schnallen müssen, um die Fixkosten Ihres Eigenheims langfristig zu decken? Die gute Nachricht vorweg: Bei den Fixkosten existieren interessante Optimierungsmöglichkeiten.
Das bedeutet der Begriff «Fixkosten»
Für jede Immobilie fallen Fixkosten an. Diese setzen sich zusammen aus:
- Hypothekarzinsen
- Amortisationskosten
- Nebenkosten
Als Richtwert gilt: Die Fixkosten sollten nicht höher sein als ein Drittel Ihres jährlichen Brutto-Einkommens.
Bis heute rechnen viele Finanzinstitute mit einem kalkulatorischen Zins von fünf Prozent pro Jahr, obwohl die tatsächlichen Zinsen tiefer sind. Dies dient auch zu Ihrer Sicherheit – so können Sie einen Zinsanstieg besser verkraften. Die Nebenkosten werden in der Regel zusätzlich mit einem Prozent des Liegenschaftswerts einberechnet.
Die Tragbarkeit berechnet sich folglich aus dem Verhältnis zwischen Einkommen und Fixkosten. Die folgenden Tipps geben Ihnen einen Überblick, wie sich Wohneigentum langfristig finanzieren lässt:
4 Tipps für die Hypothek im Alter:
Als Faustregel gilt: Amortisieren Sie bis zur Pension einen Drittel des Liegenschaftswerts. So reduzieren sich Ihre Verpflichtungen gegenüber der Bank auf zwei Drittel des Werts. Mit dieser «Sicherheit» können Sie, so zeigt unsere Erfahrung, meist auf regelmässige Amortisationsraten verzichten. Massgebend hierfür ist das Kreditreglement Ihres Finanzinstituts.
Einerseits sollte Ihre Hypothek nicht zu hoch sein, andererseits auch nicht zu tief. Wenn Sie zum Beispiel die gesamte Hypothek amortisieren, binden Sie viel Kapital. Das könnte Ihre Reserven aufbrauchen und sich doppelt negativ auf die Kapitalrendite auswirken. Zum einen, weil weniger Kapital zur Verfügung steht, um zum Beispiel in Wertschriften zu investieren. Zum anderen, weil Sie in der Steuererklärung weniger Schulden und Schuldzinsen geltend machen können.
Sie können über die berufliche Vorsorge der 2. Säule oder über die Säule 3a Kapital aufbauen. Dazu gehören etwa freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse. Mit diesem Kapital amortisieren Sie später Ihre Hypothek – entweder auf den Zeitpunkt der Pensionierung hin oder sogar schon früher.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Nicht alle Pensionskassen erlauben es, das gesamte Altersguthaben als Kapital zu beziehen. Klären Sie im Vorfeld ab, welche Regeln für Sie gelten. Bei vielen Kassen können Sie sich mittlerweile die halbe oder sogar die gesamte Vorsorge als Kapital auszahlen lassen.
Wünschen Sie, Ihre Liegenschaft an Ihre Kinder weiterzugeben? Oder kommt es für Sie in Frage, die Immobilie zu verkaufen – allenfalls auch, um eine andere zu erwerben? Letzterer Fall ist interessant, da Sie gegebenenfalls von einem Aufschub der Grundstückgewinnsteuern profitieren.
Fokus-Thema «Immobilien»
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Gerne beraten wir Sie
Fragen rund um Ihre Immobilie sind komplex. Am besten, Sie lassen sich frühzeitig umfassend beraten. Gerne analysieren wir Ihre individuelle Situation und geben Ihnen unverbindlich unsere Einschätzung.
Fragen rund um Immobilien und Hypotheken betrachten wir immer im Gesamtkontext Ihrer Finanzplanung. Dazu gehört auch, dass wir die Auswirkungen auf Ihre Steuern planen und Sie zur Risiko-Absicherung beraten. Was geschieht etwa mit Ihrer Immobilie im Todes- oder Invaliditätsfall? Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch.
Publiziert am 07.03.2024 MEZ
ÜBER DIE AUTOREN
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Michael Eugster
Senior Financial Planner