Vontobel schliesst erstes Halbjahr 2023 mit robustem Ergebnis ab

Vontobel hat nach zwei aussergewöhnlichen Jahren, dem Rekordjahr 2021 und dem schwierigen Börsenjahr 2022, das erste Halbjahr 2023 mit einem robusten Ergebnis abgeschlossen. Nach einem vor allem insgesamt schwachen zweiten Halbjahr 2022 zeigte das Geschäft in den ersten sechs Monaten 2023 einen positiven Trend. In dem Resultat spiegeln sich aber weiterhin die Risiken, die von den makroökonomischen Entwicklungen wie auch von den politischen Krisen ausgehen und weiterhin Investoren verunsichern. So halten sich institutionelle Investoren mit Neuanlagen nach wie vor zurück. Private Anleger suchen dagegen einen kompetenten Partner für ihre Vermögensfragen.

Entsprechend entwickelte sich das Wealth-Management-Geschäft in den ersten sechs Monaten im Heimmarkt Schweiz sowie in Fokusmärkten von Vontobel sehr positiv. Neben globaler Investmentexpertise und bestmöglichem Service suchen private Anleger in diesen Zeiten vor allem auch Sicherheit und entsprechende Diversifikationsmöglichkeiten. Das Nettoneugeld liegt im Wealth Management bei 8,4 Prozent beziehungsweise bei CHF 3,9 Milliarden. Unter Berücksichtigung der strategiekonformen Marktfokussierungseffekte beträgt das Nettoneugeld im Wealth Management CHF 2,1 Milliarden (1H 2022 CHF 3,0 Milliarden) beziehungsweise 4,5 Prozent. Es liegt damit im selbstgesetzten Zielkorridor zwischen 4 und 6 Prozent. Im Geschäft mit Asset-Management-Kunden kam es dagegen zu einem negativen Nettoneugeld in Höhe von CHF 3,0 Milliarden beziehungsweise -5,6 Prozent.

Wie im vergangenen Jahr konnte die hohe Nachfrage der Wealth-Management-Kunden die abwartende Haltung der Asset-Management-Kunden nicht ausgleichen. So betrug das Nettoneugeldwachstum insgesamt -0,9 Prozent, nach -0,8 Prozent im ersten Halbjahr 2022. Das bereinigte Nettoneugeldwachstum liegt bei +0,9 Prozent.

Nach den aussergewöhnlichen Kursverlusten an den Märkten im schwierigen Börsenjahr 2022 erholten sich die Bewertungen in der ersten Hälfte des laufenden Jahres wieder. Unsicherheit prägt aber weiterhin das Bild an den Märkten. Dies spiegelt sich auch in den verwalteten Kundenvermögen, die mit CHF 211,9 Milliarden 4 Prozent über dem Vergleichswert zum Jahresende 2022 liegen (CHF 204,4 Milliarden per Ende 2022). Im Geschäft mit den Wealth-Management-Kunden stiegen die verwalteten Vermögen nicht zuletzt aufgrund des sehr guten Nettoneugelds um 6 Prozent auf CHF 98,1 Milliarden gegenüber CHF 92,6 Milliarden Ende 2022. Getrieben von der verbesserten Performance, welche die Abflüsse mehr als ausgleichen konnte, erhöhten sich im Asset Management die verwalteten Vermögen im Berichtszeitraum gegenüber Ende 2022 (CHF 107,2 Milliarden) um 1 Prozent auf CHF 108,7 Milliarden.

Die Vermögen der Vontobel Kunden werden von mehr als 300 Investmentexperten in der Schweiz, den USA, Grossbritannien, Hongkong, Italien und Deutschland aktiv verwaltet. Getreu dem langfristig orientierten Investmenthaus-Gedanken folgen sie nicht jeder Mode, sondern auch in einem schwierigen Umfeld ihren Überzeugungen. Dies kommt ebenfalls in den Bewertungen der internationalen Rating-Agenturen zum Ausdruck. So wurden 59 Prozent aller von Morningstar bewerteten Vontobel Fonds (gewichtet nach verwalteten Vermögen) mit 4 oder 5 Sternen bewertet. Gefragt waren in den ersten sechs Monaten vor allem die Multi-Asset-Lösungen. Darüber hinaus haben die steigenden Zinsen die Investments in Fixed-Income-Produkte wieder attraktiver gemacht.

Starkes, profitables Wachstum im Wealth Management

Ungeachtet des weltweiten Margendrucks konnte Vontobel im ersten Halbjahr insbesondere im Geschäft mit den Wealth-Management-Kunden die Bruttomarge gegenüber dem Halbjahresergebnis 2022 von 70 Basispunkte auf 82 Basispunkte erhöhen. Im Geschäft mit den Asset-Management-Kunden wurde die Bruttomarge knapp gehalten. Sie belief sich nach sechs Monaten des laufenden Jahres auf 37 Basispunkte gegenüber 38 Basispunkte im ersten Halbjahr 2022.

Insgesamt erwirtschaftete Vontobel ein robustes Ergebnis vor Steuern in Höhe von CHF 150,3 Millionen. Das Ergebnis liegt deutlich über dem Vergleichsergebnis des zweiten Halbjahrs 2022 in Höhe von CHF 87,0 Millionen und unter dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2022 in Höhe von 180,4 Millionen, in dem sich noch der sehr starke Jahresstart vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine spiegelt. Der Konzerngewinn belief sich auf CHF 127,6 Millionen nach CHF 78,5 Millionen im zweiten Halbjahr 2022 beziehungsweise CHF 151,4 Millionen im ersten Halbjahr 2022.

Zum robusten Ergebnis haben erneut alle Kundenbereiche positiv beigetragen. Vor allem das Wealth-Management-Geschäft entwickelt sich kontinuierlich sehr gut. Der Betriebsertrag im Wealth Management stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von CHF 320,2 Millionen auf CHF 394,0 Millionen (2. HJ 2022: CHF 325,6 Millionen). Hierin spiegeln sich auch die positiven Effekte der gestiegenen Zinsen. Das Asset Management unterstützte das Konzernergebnis mit einem Betriebsertrag in Höhe von CHF 203,0 Millionen nach CHF 247,1 Millionen im ersten Halbjahr 2022 beziehungsweise CHF 209,5 Millionen im zweiten Halbjahr 2022. Digital Investing, das Geschäft mit Kunden, die vor allem die digitalen Kanäle nutzen, trug mit einem Betriebsertrag von CHF 86,8 Millionen zum Konzernergebnis bei. Im zweiten Halbjahr 2022 lag der Betriebsertrag von Digital Investing bei CHF 64,7 Millionen, in dem noch der sehr starke Jahresbeginn zu sehen war, betrug es CHF 120,9 Millionen. Die Nachfrage nach strukturierten Anlagelösungen hat sich in den zurückliegenden Monaten weiter normalisiert und liegt wieder auf dem Niveau des Jahres 2020. Insgesamt stieg der Betriebsertrag von Vontobel im ersten Halbjahr 2023 auf CHF 696,1 Millionen nach CHF 599,0 Millionen im zweiten Halbjahr 2022 beziehungsweise CHF 686,1 Millionen im ersten Halbjahr 2022.

Langfristige Wachstumschancen nutzen – Kundenberaterteam im Wealth Management soll bis Ende 2023 um mehr als 50 neue Relationship Manager ausgebaut werden

Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis lag Ende Juni 2023 mit 78,2 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahrs 2022 in Höhe von 72,8 Prozent. Die mittelfristige Zielmarke liegt bei einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis von weniger als 72 Prozent. In dem Aufwand-Ertrags-Verhältnis im ersten Halbjahr 2023 sind Einmalkosten in Millionenhöhe enthalten, die im Zuge der Fokussierung des Businessportfolios entstanden sind. Vontobel hatte im vergangenen Jahr angesichts der sich verschlechternden Marktbedingungen Massnahmen zur Eindämmung der Kosten ergriffen und sich zum Ziel gesetzt, das Businessportfolio noch konsequenter auf die Lighthouse-Ambition auszurichten. Entsprechend sollen bis Ende 2023 Bruttokostensenkungen in Höhe von CHF 65 Millionen erzielt werden. Die Reduktion der Kostenbasis wird nach wie vor strikt verfolgt. Gleichzeitig folgt Vontobel aber auch weiterhin dem Grundsatz, langfristige Wachstumschancen mit potenziellen Einmalkosten wahrzunehmen, sofern sie auf die Prioritäten und damit auf die Lighthouse-Ambition 2030 einzahlen. Vontobel verfolgt eine Strategie, die auf das Denken in Generationen und nicht in Quartalen ausgerichtet ist.

So haben das attraktive Geschäftsmodell und die starke Marke Vontobel die Möglichkeit eröffnet, den kundennahen Bereich im Wealth Management für künftiges Wachstum weiter deutlich auszubauen. Für das laufende Jahr ist eine Aufstockung von mehr als 50 Relationship Managern geplant. Im ersten Halbjahr hat Vontobel aus einer Vielzahl von Interessenten eine Reihe von Wealth-Management-Expertinnen und -Experten für sich gewinnen können, die teilweise bereits bei Vontobel tätig sind oder im Laufe des Jahres zum Investmenthaus stossen werden. Vontobel führt weitere Gespräche mit Wealth-Management-Expertinnen und -Experten, die künftig Kunden im Heimmarkt Schweiz und in den ausgewählten Fokusmärkten betreuen sollen. Ende 2022 betreuten rund 316 Relationship Manager die Wealth-Management-Kunden von Vontobel. Das Wachstum spiegelt sich bereits teilweise im Aufwand-Ertrags-Verhältnis zum 30. Juni 2023.

Kapitalschonendes Geschäftsmodell mit konservativem Risikoprofil bewährt sich

Vontobel verfolgt ein kapitalschonendes Geschäftsmodell mit konservativem Risikoprofil. Dieses spiegelt sich auch in der Eigenkapitalrendite in Höhe von 12,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 betrug die Eigenkapitalrendite 14,6 Prozent. Die Eigenkapitalrendite des ersten Halbjahrs 2023 liegt damit nur leicht unter dem ambitionierten eigenen Zielwert von mindestens 14 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich die CET1-Kapitalquote per Ende Juni 2023 gegenüber dem Jahresende von 16,7 Prozent auf starke 17,3 Prozent. Die Tier-1-Kapitalquote betrug zur Jahresmitte 24,0 Prozent und wurde im Vergleich zum Jahresende (2022: 23,8 Prozent) verstärkt. Vontobel hat sich eine CET1-Kapitalquote von über 12 Prozent und eine Gesamtkapitalquote von mehr als 16 Prozent zum Ziel gesetzt.

«Wir bei Vontobel navigieren dieses herausfordernde Umfeld mit ruhiger Hand im Wissen um unsere Stärken, aber auch entschlossen, weil wir die Veränderungen als tiefgehend und dauerhaft interpretieren: Wir fokussieren uns im Privatkundengeschäft noch stärker auf reife, etablierte Märkte. Wir haben unser Businessportfolio gestrafft und sind auf Kurs, die Kostenbasis um die avisierten CHF 65 Millionen zu entlasten. Wir setzen unsere Strategie weiterhin konsequent um und nutzen Chancen. So werden wir unser Team von Kundenbetreuern im Wealth-Management-Geschäft auf Anfang 2024 um mehr als 50 Relationship Manager ausbauen», sagt Zeno Staub, CEO Vontobel.

Die Zeiten werden nach Einschätzung von Vontobel unsicher bleiben, worauf sich das Investmenthaus gut vorbereitet hat. Der Krieg in der Ukraine dauert an, genauso wie die internationalen Spannungen. Die Rezessionsgefahr ist weiterhin virulent. Die weltweite Inflation ist noch nicht gebändigt. Hinzu kommen die Herausforderungen, welche die Welt bereits teilweise seit Jahrzehnten begleiten wie die demographische Entwicklung oder der Klimawandel. Schliesslich haben die Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre Spuren in dem Finanzsektor hinterlassen. «Vontobel wird auch künftig Investoren ermöglichen, die Zukunft besser zu gestalten. Und wir bleiben ungeachtet des aktuellen Umfelds zuversichtlich, dass wir unsere ambitionierten Mittelfristziele 2024 über einen Zyklus hinweg erreichen werden», so Zeno Staub.

  

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Bei Vontobel gestalten wir die Zukunft aus eigener Hand. Wir schaffen Chancen und verfolgen diese entschlossen. Wir beherrschen, was wir tun – und tun nur, was wir beherrschen. So bringen wir unsere Kunden weiter. Als global agierendes kundenzentriertes Investmenthaus mit Schweizer Wurzeln sind wir auf Vermögensverwaltung, aktives Asset Management und Anlagelösungen spezialisiert. Dabei nutzen wir die Möglichkeiten der Technologie für hochwertige, individuelle Kundenerlebnisse und für die Multiplikation unserer Investmentkompetenz über Plattformen und Ecosysteme. Wir befähigen unsere Mitarbeitenden und erwarten von ihnen, dass sie eigenverantwortlich handeln und neue Perspektiven eröffnen. Denn für uns beginnt erfolgreiches Investieren damit, persönlich Verantwortung zu übernehmen. Erreichtes stellen wir immer wieder infrage, denn wir verfolgen den Anspruch, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen. Die Namenaktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die enge Bindung der Vontobel Familien zum Unternehmen garantiert unsere unternehmerische Unabhängigkeit. Die daraus entstehende Freiheit ist zugleich Verpflichtung, unsere Verantwortung auch gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen. Per 30. Juni 2023 waren Vontobel CHF 272,7 Milliarden an Kundenvermögen anvertraut. Weltweit und im Heimmarkt Schweiz sind wir für unsere Kunden an 27 Standorten tätig.

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