Ein Ruderboot fährt auf dem Meer - Symbolbild für das Investieren in Private Markets
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In Private Markets investieren: So setzt sich ein Portfolio zusammen

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Publiziert am 01.11.2023 MEZ

In den Privatmarkt investieren – das war lange Zeit professionellen und institutionellen Anlegern vorbehalten. Über Fondslösungen können inzwischen auch Privatanleger in den Privatmarkt investieren. Das Interesse ist gross: Über die letzten 20 Jahre konnten sich Privatmarktanlagen insgesamt besser entwickeln1 als öffentliche Aktienindizes wie der S&P 5002. Hinzu kommen ihre besonderen Eigenschaften, die sie für die Diversifikation und zur Erschliessung zusätzlicher Renditepotenziale im Portfoliokontext interessant machen. Eine Frage, die sich bei Fondslösungen stellt: Wie lässt sich das Portfolio individuell zusammenstellen?

 

3 Bausteine für ein starkes Private Markets Portfolio

 

Ob als eigenständiges Investment oder als Beimischung zu einem bestehenden Portfolio – eine Investition in Privatmarktanlagen sollte immer mit einer übergeordneten Anlagestrategie einhergehen.

 

Zur Diversifikation eines bestehenden Portfolios wird in der Regel ein Privatmarktanteil von ungefähr 10 Prozent empfohlen, wobei die genaue Gewichtung und Zusammensetzung dieses Anteils von verschiedenen Faktoren abhängen sollte, die vor dem Hintergrund der persönlichen Ziele und Bedürfnisse bewertet werden.

 

Folgende Bausteine können für ein Privatmarktportfolio in Betracht gezogen werden.

 

 

1. Primaries

 

Hierbei handelt es sich um Neuemissionen von Privatmarktfonds. Dabei werden Anlegergelder in neu emittierte geschlossene Fonds investiert, die direkt in ausgewählte privat gehaltene Unternehmen investieren. Wie an der Börse kann es sich dabei um Small, Mid oder Large Caps3 handeln, die sich je nach Fondsstrategie auf bestimmte Branchen und Sektoren konzentrieren. Die Anlagedauer kann mehrere Jahre betragen, wobei die Investitionsmittel vertraglich gebunden sind.

 

2. Secondaries

 

Secondary Investments können als Primaries aus zweiter Hand betrachtet werden. Im Gegensatz zu Primaries handelt es sich nicht um Neuemissionen, sondern um Fondsanteile, die bereits eine gewisse Laufzeit hinter sich haben. Verkäufer ist also nicht der Fondsanbieter, sondern ein bestehender Investor, der seine Anteile vorzeitig abgibt. Bei Secondaries steht das Wertsteigerungspotenzial innerhalb der Restlaufzeit im Vordergrund.

 

3. Co-Investments

 

Bei Co-Investments beteiligen sich Anleger direkt an der Entwicklung einzelner Unternehmen auf dem Privatmarkt. Diese Anlageform wird in der Regel über einen Fondsanbieter zugänglich, der für die Auswahl der Unternehmen verantwortlich ist. Die Anleger treten dabei als Co-Investoren auf. Durch die nahezu direkte Investition in einzelne Unternehmen bietet das Co-Investment das höchste Risiko- und Renditepotenzial unter den aufgeführten Anlageformen.

 

  

Was zeichnet die Portfolio-Bausteine aus?

 

Primaries

 

Die Privatmärkte sind in der Vergangenheit stark gewachsen, und damit steigt auch die Zahl der neu aufgelegten Fonds und die Spezialisierung dieser Fonds innerhalb der Industrie. Dies bietet Investoren zahlreiche Möglichkeiten, ihr Portfolio gezielt zu diversifizieren. Die Laufzeit solcher Fondsanteile beträgt typischerweise mehrere Jahre.

 

Aufgrund der spezifischen Funktionsweise von Primaries unterliegt ihre Entwicklung oftmals dem J-Curve-Effekt: Da die Platzierung der Investitionsmittel sich häufig über mehrere Jahre erstreckt, ist das Renditepotenzial am Anfang noch gering und wird häufig durch die anfallenden Gebühren aufgezehrt. Je mehr der bereitgestellten Investitionsmittel platziert sind, desto grösser wird das Renditepotenzial, und desto geringer wirkt sich der Einfluss der Gebühren auf die Wertsteigerung aus. Aus diesem Grund entfalten Primaries oft erst in der zweiten Hälfte ihrer Laufzeit ihr volles Potenzial.

 

Secondaries

 

Durch den Kauf von Fondsanteilen, die bereits einen Teil ihrer Laufzeit hinter sich haben, kann die verbleibende Haltedauer verkürzt werden, was einen schnelleren Liquiditätsrückfluss ermöglicht. Da der Kauf von Secondaries typischerweise mit einem Abschlag auf den Kaufpreis erfolgt, profitiert der Käufer unmittelbar mit dem Abschluss der Transaktion von einem unrealisierten Gewinn. Verbleibende Risiken und ein gegebenenfalls limitiertes Wertsteigerungspotenzial werden ebenfalls im Kaufpreis berücksichtigt.

 

Im Portfoliokontext können Secondaries beispielsweise dazu genutzt werden, um die langsamere Investitionstätigkeit in der Anfangsphase von Primaries auszugleichen. Da der Verkäufer üblicherweise einen Teil der erzielten Wertsteigerung realisieren möchte und die bereitgestellten Investitionsmittel schon vollständig platziert sind, liegt das Entwicklungspotenzial typischerweise niedriger als bei Primaries.

 

Co-Investments

 

Wie bei öffentlich gehandelten Wertpapieren erhöhen Co-Investments in einzelne Unternehmen zwar das Risikopotenzial, aber auch das Renditepotenzial. Sie werden daher häufig als potenzielle Renditemultiplikatoren angesehen. Da diese Investments als bestehende Beteiligungen erworben werden, gehen sie häufig mit kürzeren Laufzeiten einher als Primaries. Wie auch bei Secondaries werden die bereitgestellten Investitionsmittel bei Co-Investments vollständig platziert, wodurch sich etwaiges Renditepotenzial schneller ausschöpfen lässt. Ein Unterschied zu Primaries: Bei Co-Investments fallen in der Regel keine Management- und Performancegebühren an, was die Kosteneffizienz erhöht.

 

 

Die richtige Anlagestrategie für Sie

 

Privatmarktanlagen gehen oft mit hohen Mindestanlagebeträgen einher. Ein sinnvoll diversifiziertes Portfolio kann dadurch schnell hohe Anlagesummen erfordern, die über lange Zeiträume hinweg gebunden sind. Hinzu kommen die verschiedenen Anlageformen sowie die spezifischen Eigenschaften bei der Wertentwicklung, die eine Investition in Privatmarktanlagen anspruchsvoll machen.

 

Für Privatanleger kann es daher sinnvoll sein, eine integrierte Lösung in Betracht zu ziehen, bei der die verschiedenen Portfolio-Bausteine von Experten vorausgewählt, zusammengestellt und überwacht werden. Zum einen können Anleger dabei von einer Bündelung profitieren, welche die finanzielle Einstiegshürde senkt und eine höhere Flexibilität bei der Investitionsdauer ermöglicht. Zum anderen lässt sich das Investment als Teil einer übergeordneten Anlagestrategie aufsetzen, die das Zusammenspiel aller Bausteine berücksichtigt und auf die eigenen Ziele ausgerichtet ist.

 

Wenn Sie Näheres zu Privatmarktanlagen im Portfoliokontext erfahren möchten, kontaktieren Sie unsere Expertinnen und Experten für ein unverbindliches Gespräch.

Private Markets: Einführung zum Thema

Wussten Sie, dass abseits der Börse ein rasant wachsender Markt für private Investments in Unternehmen entstanden ist? Mit etwa 11,7 Billionen US Dollar wurde der globale Gesamtwert des «Private Markets» Mitte 2022 beziffert – ein Wert, der sich künftig vervielfachen dürfte.

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1 Private Equity & Venture Capital Index and Benchmark Statistics, Q4 2022, published by Cambridge Associates (CA).
2 Standard and Poor's 500 – US-Börsenindex der 500 grössten amerikanischen Aktiengesellschaften.
3 "Small-/Mid-/Large-Cap" bezieht sich auf die Höhe der Marktkapitalisierung eines Unternehmens.

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