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Corona Schulden: «Mit der richtigen Politik ist diese Last zu bewältigen»

Staatsschulden
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Publiziert am 03.09.2020

Exklusiv: Der «Vater des Euro», Dr. Theo Waigel, im Corona-Interview

Er kennt den Euro wie kein Zweiter – und hat auch heute noch den direkten Draht zu Politik und Wirtschaft. Befragt nach den «Corona-Schulden», malt Dr. Theo Waigel ein Bild der Zukunft, das weniger düster ist, als viele befürchten. Das Interview mit Vorstand Thomas Fischer.

© Vontobel, aufgezeichnet am 3. September 2020, 14.00 Uhr.

Exklusiv im Interview: der viel zitierte «Vater des Euro», Dr. Theo Waigel. Erfahren Sie in der 45-minütigen Livestream-Aufzeichnung, wie der frühere Bundes­finanz­minister die Folgen der Corona­krise beurteilt. Welche Parallelen und Lehren können im Vergleich zu früheren Schulden­krisen gezogen werden? Moderation: Daniela Diethelm (Leiterin Vontobel Wealth Management Deutschland und Österreich) und Thomas Fischer (Mitglied des Vorstands der Bank Vontobel Europe AG). Makro­ökono­mische Ein­führung: Frank Häusler (Chief Investment Strategist bei Vontobel Asset Management).

  

  

Die Gesprächsthemen auf einen Blick

  

  • Makroökonomische Einschätzung zur aktuellen Lage
    • Wie grosse Staatsschulden sind zu erwarten – in der Eurozone, in den USA und in einzelnen Ländern?
    • Wie dürfte sich die Wirtschafts­leistung der Euroländer entwickeln? Und warum dürften starke Staaten noch stärker, schwache aber schwächer werden?
    • Der Wiederaufbaufonds der Europäischen Union ist auf die nächsten sieben Jahre betrachtet 1.824 Milliarden Euro schwer. Wie verteilt sich diese finanzielle Solidarität auf Zuschüsse, Anleihen und das EU-7-Jahresbudget?
    • Stichwort Konjunktur­szenarien: Eine Erholung der Wirtschafts­leistung auf das Niveau von 2019 erwarten die Vontobel-Analysten nicht vor Ende 2021. Wie sieht die Prognose für das Brutto­inlands­produkt (BIP) in entwickelten Ländern im Zeit­verlauf aus?
    • Warum ist die Monetarisierung der Schulden der aktuell wohl aussichtsreichste der vier Wege, um die Staats­schulden wieder loszuwerden – noch vor einem Abbau durch Überschüsse, Inflation oder einem Schuldenschnitt?
  • Was lehrt uns die Geschichte über den Umgang mit Schulden?
    • Ein Rückblick auf die Kosten der deutschen Wiedervereinigung: Niemand hatte damals, so Dr. Waigel, mit Kosten von 2.5 Billionen Euro gerechnet. Und doch waren sie am Ende bezahlt und konnte Deutschland darüber hinaus sogar die Bedingungen von Maastricht erfüllen.
    • Im Vergleich zu den Zinsen damals sind die heutigen Kosten der Corona-Staatsschulden «fast umsonst».
    • Längerfristig wird es trotzdem notwendig sein, das Wachstum stärker zu gestalten als die Inflation, ist Dr. Waigel überzeugt.
  • Werden aus nationalen Schulden nun europäische Schulden?
    • Wer Schulden macht, soll auch dafür haften. Das ist der Hauptunterschied – und gewissermassen der politische Vorteil – der neuen europäischen Schulden im Vergleich zu Eurobonds. Sie unterliegen der Beschlussfassung des europäischen Rats, der Mitwirkung des Parlaments und der Überprüfung durch den europäischen Rechnungshof. Eurobonds hingegen hätte jeder Staat nach eigenen Interessen herausgeben können, während die Haftung bei der Europäischen Gemeinschaft gelegen hätte.
    • Wie hängt die ökonomische Struktur der einzelnen EU-Länder mit der politischen Situation im jeweiligen Land zusammen? Gerade Italien mit seinen wechselnden Regierungen steht hier unter besonderer Beobachtung – obwohl die Vermögensverhältnisse in Italien teilweise besser sind als in Deutschland.
    • Was haben die Krisenländer der letzten zehn Jahre richtig gemacht? Dank strenger Reformprogramme und mithilfe des europäischen Stabilitätsmechanimus haben es Portugal, Spanien oder Irland geschafft, wieder wettbewerbsfähig zu sein.
  • Stichwort Steuern: Werden die Besserverdienenden und Reichen zur Kasse gebeten?
    • Wie hoch sind die neuen Schulden pro Kopf umgerechnet? Wären angenommene 1.500 Euro bezahlbar?
    • Was kann die Politik dazu beitragen, Staats­schulden abzubauen?
    • Sind am Ende höhere Einkommens- respektive Vermögens­steuern die Lösung? Welche Steuern wären denkbar, so «dass man nicht die Substanz kaputt macht»?
    • Dr. Waigel: «Wir müssen alles tun, um die Probleme über mehr Wachstum zu lösen und darauf achten, dass der Sozialstaat finanzierbar bleibt. […] Wir leben heute alle mindestens zehn Jahre länger als unsere Eltern oder Grosseltern. Wir beziehen damit zehn Jahre länger Renten von der Pension.»
  • Was bedeutet das aktuelle Niedrigzinsumfeld für Anleger?
    • Man wird über Geld, Geldwert und Geldtheorien neu nachdenken müssen, ist Dr. Waigel überzeugt: «Als ich in der Politik begann, war Inflation das schlimmste Gespenst. Und jetzt wünscht man sich Inflation geradezu herbei. Daran sieht man den ungeheuren Paradigmenwechsel.»
    • Haben Anleger irgendeine Chance, je wieder Inflation zu sehen – und damit auch Zinsen?
    • Bewahrheitet sich auch heute die alte Regel, mit Vorteil «verschiedene Eier im Korb» zu haben?
    • Warum sind Immobilien und Aktien im aktuellen Umfeld eine besondere Anlageklasse?

  • Fragen aus dem Livestream-Publikum
    • Werden kommende Generationen unsere Staats­schulden übernehmen müssen?
    • Warum führt das viele Gelddrucken nicht zu einer unkontrollierten Inflation?
    • Funktioniert eine Währungsunion ohne eine politische Union?
    • Was erwartet uns auf dem Höhepunkt der Coronakrise, der vermutlich erst auf uns zukommt? Stichwort «Insolvenzen»?
    • Sind die aktuellen Veränderungen für Klimathemen eine Chance oder ein Risiko?
 
Aktuelle Porträtaufnahme von Dr. Theo Waigel, des früheren Deutschen Bundesfinanzministers © Peter Jirmann Jr. 2019
UNSER GAST
im Livestream-Interview

Dr. Theo Waigel

Deutscher Finanz­minister von 1989 bis 1998 und in dieser Zeit einer der Gründer­väter des Euros. Zahlreiche Institutionen wie unter anderem der Inter­nationale Währungs­fonds (IWF) berufen ihn später in ihren Aufsichts­rat. In seinen wissen­schaftlichen Publi­kationen widmet sich Dr. Theo Waigel den Themen Wirtschafts­politik und Wirtschafts­ethik.

Für sein politisches Schaffen wurde er unter anderem mit dem Bayerischen Verdienst­orden und dem Hermann-Ehlers-Preis ausgezeichnet.

 

  

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